Ja, mir sein mit dem Radl da

Als wir gehört hatten, dass man die 100km zwischen Lake Tekapo und Lake Ohau mit dem Fahrrad auf dem Alps to Ocean Radweg fahren kann, waren wir hellauf begeistert. Sobald wir in Tekapo ankamen, haben wir auch gleich die Räder klargemacht. 100km in 2 Tagen sollten es werden, am ersten Tag 70km und am Zweiten 30km.
Leider hat aber das Wetter nicht so mitgespielt. Am ersten Tag war der Wind soooo stark, dass wir sehr oft schieben mussten, die Böen haben uns teilweise im Gaben geweht.

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Fahne im Wind

Irgendwann hätten wir die Räder am liebsten einfach hingeschmissen. 😉

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Moral am Boden

Das ganze Spiel ging in Summe die ersten 30 km so und wir haben auch eeewig dafür gebraucht.
Doch die Erlösung sollte kommen, als wir Lake Pukaki gesehen haben,  denn dann mussten wir wieder in Richtung Süden fahren und hatten somit fast Rückenwind.

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Lake Pukaki

Man konnte sogar hier Mt. Cook sehen,  den höchsten Berg Neuseelands mit 3724m.

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Mt.Cook
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Alps to Ocean Radweg

Schließlich sind wir dann nach 8 Stunden in Twizel noch rechtzeitig angekommen um unsere Rucksäcke abholen zu können.

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Weiter mit Pack

Am nächsten Tag sind wir dann die letzten 30km mit Packs nach Lake Ohau gefahren. Mittlerweile tat einen der A**** ganz schön weh.
Lake Ohau war zum Glück nicht ganz so windig.

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Lake Ohau

Endlich angekommen in der Ohau Lodge, da hat der Wind aber schon wieder aufgefrischt.

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Lake Ohau Lodge

Schließlich waren wir am Ende froh wieder laufen zu können,  man hat sich mittlerweile so an die Laufgeschwindigkeit gewöhnt, dass man mit dem Fahrrad viel zu schnell durch die Landschaft zieht und so die Aussichten nicht wirklich genießen kann. Wir haben auch von anderen TA wanderen gehört, welche das Stück mit dem Rad unterwegs waren, aber die haben die Räder dann einfach an einem Zaun  geschlossen und sind nach Twizel getrampt. Sie haben vor dem Wind kapituliert, der war aber auch wirklich extrem.

Arthur’s Pass nach Lake Coleridge

Nachdem wir einen Tag in Arthur’s Pass entspannt haben, ging es für uns am nächsten Tag weiter in Richtung Lake Coleridge und zwar auf dem Harper River Track. Dort hieß es dann erst einmal 2h entspannt bergauf zum Lagoon-Saddle, von dem wir dann eine herrliche Aussicht in das Flusstal und auf die angrenzenden Berge hatten.

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Aussicht von Lagoon Saddle

Danach hieß es, zur Freude unserer Knie, schon wieder herunter vom Berg und hinein ins Flusstal. Dort sind wir dann an einer Hütte vorbei gekommen, die auf ihre Art auch ganz niedlich war, trotzdem war ich froh, dass ich dort nicht schlafen musste. 🙂

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West Harper Hut - außen
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West Harper Hut - innen

Aber wenn es ‚Cats and Dogs‘ regnet ist sie sicher ein willkommenes Shelter. Tags darauf ging es bereits, nach endlos vielen Flussquerungen und super nassen Füßen, heraus aus dem Flusstal vorbei an den ‚Pinnacles‘, einer interessanten Felsformation.

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Pinnacles -Teil 1
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Pinnacles- Teil 2

Anschließend gelangt man zur ersten Gefahrenzone des TA, dem Rakaia River, den man auf keinen Fall versuchen sollte, zu überqueren. So mussten wir nach Methven trampen und nehmen dann den Schulbus zum Trailbeginn auf der anderen Seite des Flusses.

Schlammschlacht in den Mangroven

Eine der nächsten Etappen sollte uns durch ziemlich tiefen Schlamm führen,  diese kann man jedoch nur bei Ebbe machen, also mussten wir uns beeilen, um rechtzeitig da zu sein.
Zunächst ging es jedoch über eine sehr schöne Holzbrücke.

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Brücke eben

Nach der Brücke sah alles noch ziemlich entspannt aus.

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Idyllischer Strand

Doch dann wurde es richtig schlammig.

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Lasset die Schlammschlacht beginnen
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Genial - Muscheln im Schuh

Zur Orientierung hingen sehr sporadisch einige Dreiecke in den Bäumen. Manchmal hat man aber Glück und jemand hat hilfreiche Hinweise auf den Schildern vermerkt.

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Mit Wegbeschreibung - very nice!

Nachdem die Schuhe dann zum x-ten mal im Schlamm stecken geblieben sind und dieser beim Laufen so herrlich hochspritzte, haben wir uns dann entschieden Barfuß zu gehen. Danach sahen unsere Füße dann so aus:

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Vibram 5-Fingers mal anders

Aber es war eigentlich ganz witzig, da es ein schöner Tag und das Wasser auch angenehm warm war. Trotzdem ist man dann ja doch froh, wenn das Ende in Sicht ist.

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Das Ende in Sicht

Kerikeri

Nachdem wir den letzten Wald geschafft hatten, wollten wir ursprünglich so Nahe wie möglich an Kerikeri ran, um am nächsten Tag dann nicht mehr so weit laufen zu müssen.

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Track

Dabei mussten wir über Farmland, direkt an den Schafen vorbei.

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Eingang Weide
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Schafe wohin das Auge blickt
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Tolle Aussicht

Da es aber ab dem Nachmittag angefangen hatte, ununterbrochen zu regnen, und wir keine Lust hatten schon wieder im Nassen zu campen, sind wir weiter nach Kerikeri gelaufen, um im Hostel zu schlafen.

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Hängebrücke im Regen

Kurz vor Kerikeri sind dann aber noch herrliche Wasserfälle, die Rainbowfalls, ohne Regenbogen, dafür mit viel Regen.

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Rainbowfalls

Am Abend waren wir dann noch suuper lecker Fish und Chips essen. Das ist echt genial nach einer Woche Trockenfrass. Am nächsten Morgen gab es dann auch noch ein herrliches Frühstück mit Eiern Benedikt.

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Endlich mal kein Müsli - sooo lecker

Am selben Tag sind wir dann noch nach Paihia aufgebrochen, jedoch nicht ohne das älteste Haus Neuseelands besichtigt zu haben.

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Eingang
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Garten

Erbaut wurde das Haus 1820, also fast schon ein Neubau für europäische Verhältnisse  🙂

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Das Haus
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Wir davor

Es ist ein altes Missionarshaus und wirklich eine Besuch wert.

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Obligatorische Orgel in der Stube
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Küche
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Kinderzimmer

Gleich daneben steht das älteste Steinhaus Neuseelands.

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Älteste Steinhaus

Auf dem Weg nach Paihia kommt man auch noch am ältesten Teil des Te Araroa vorbei, der bereits 1995 eröffnet wurde.

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Plakette

Raetea Forest

Nachdem wir den Herekino Forest oder Fangorn Wald (wie wir ihn nennen) passiert hatten, wollten wir noch so Nahe wie möglich zum nächsten Wald kommen. Schließlich sind wir durch die letzte Ortschaft vor dem Raetea Wald gelaufen und Weitläufer hatte sich entschlossen an der Town Hall zu klopfen um nach Wasser zu fragen, da ein Auto davor stand. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass ein nettes Ehepaar (Steven und Helen) gerade dort war, um alles für den Bowl-Cup am nächsten Morgen vorzubereiten. Wir durften dort also unser Nachtlager aufschlagen und hatten einen super schönen Abend mit den Locals. Weitläufer hat „ge“-bowlt während ich die weihnachtliche Deko mit angebracht habe.

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Beim Bowlen
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Weihnachtsdeko

Anschließend hat uns Helen noch total leckere Scones gebacken und wir haben den Abend beim Kartenspiel ausklingen lassen. Super cool!

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Endlich mal nicht ganz so hungrig ins Bett

Am nächsten Tag mussten wir dann aber doch in dem Wald, von dem wir schon viel Schlimmes gehört hatten. Aber wir wussten nun in etwa, was uns erwarten wurde- knietiefer Schlamm;-)

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Schon ganz schön verwachsen

Der Raetea Wald hat insgesamt 4 Gipfel von denen der höchste 744m hoch ist, also viel Gekracksel mit viel Gepäck.

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Aussicht von einem der Gipfel

Für den nächsten Tag war Regen angesagt, weshalb wir so weit wie möglich kommen wollten. Es hat dann bereits 19:00 Uhr angefangen zu regnen und der hielt dann auch bis zum nächsten Tag 14:00 Uhr an.

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Nachtlager im Regen

Es war die reinste Schlammschlacht, die Wege waren nur noch Sturzbäche und in den Senken sammelte sich das Wasser, sodass riesige Seen entstanden.

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Poncho is much needed
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Das ist der Weg

Schließlich sind wir „nicht ganz“ trockenen Fußes aus dem Wald gelangt und waren froh die anderen am Camp zu treffen.

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Aussicht nach dem Wald
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Was hier so im Gras liegt
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Im Camp
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Schuhe trocknen

Survived the Beach of Death

Heute haben wir endlich den Strand geschafft und sind nun bei Kilometer 100. *yeah*

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Sicht auf das Ende des Strandes von Ahipara
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Yeah, die ersten 100

Meine Füße im Gegensatz zu Weitläufers sind jetzt schon reichlich mit Blasen gesegnet, sodass ich mir wahrscheinlich andere Schuhe zulegen werden muss, leider bestimmt nicht vor Auckland in 5-6 Wochen. Zum Glück haben wir aber Pflaster dabei (vielen Dank liebe Heidi) und die Hikers Wool hilft eigentlich auch sehr gut zur Prävention, zumindest an den Zehen 😉